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Wirtschaftliche Lösungen mit Konzept

Fachbeitrag für die Wirtschaftszeitung der Rhein-Zeitung Ausgabe August 2019

Vor allem bei einem hohen Stromverbrauch ist Photovoltaik (PV) heute wirtschaftlich hoch interessant. Das veranlasst immer mehr Unternehmen, diese Art der Energieversorgung für ihre Produktion einzusetzen. Photovoltaik gilt inzwischen als günstigste Form der Energiegewinnung, denn in den letzten fünf Jahren sind die Investitionskosten für PV-Anlagen deutlich, um bis zu 50 %, gesunken. Die Wi SOLAR GmbH, ein Fachunternehmen der Solarwirtschaft, setzt bei ihren Konzepten auf durchaus „konservative Wirtschaftlichkeitsberechnungen“ und hat sich auf die Entwicklung gewerblicher Anlagen spezialisiert. Die Solar-Experten aus Rheinland-Pfalz fokussieren sich dabei auch auf die Bauindustrie. Ein wesentlicher Anteil der Stromkosten kann in Produktionsbetrieben über eine langfristig aktive PV-Anlage eingespart werden, teilweise bis zu 50 %. Die Reduktion der Kosten steigert somit indirekt die Ertragsquote. Laut einer Befragung ausgewählter Unternehmen wird Photovoltaik zwar auch in der Wirtschaft sehr positiv als saubere und durchaus rentable Energiegewinnung bewertet. Die besonderen Chancen bei der Betriebskostenoptimierung sind aber oft nicht bekannt – ausgenommen bei denjenigen, die eine Photovoltaik-Anlage bereits erfolgreich betreiben und entsprechend positive Erfahrungen gemacht haben.

Chanden der Kostenoptimierung prüfen. Ob eine Photovoltaik-Anlage sinnvoll ist, sollte bereits am Anfang geklärt und im  Einzelfall entschieden werden. Nur so lässt sich am Ende das gewünschte Ergebnis  erzielen, eine echte Einsparung. Grundsätzlich gilt: Bei großem Energiebedarf – speziell in der Produktion – ist eine PV-Lösung oft höchst ökonomisch. „Jede PV-Anlage sollte aber auf einem profunden Konzept basieren, das vielfältige Aspekte berücksichtigt“, erläutert Andre Steffens, Geschäftsführer der Wi SOLAR GmbH. Prinzipiell sei PV für alle Branchen mit hohem Stromverbrauch und großen Dachflächen interessant, insbesondere ab 1.000 m2 „PV rechnet sich fast immer, wenn einige grundlegende Voraussetzungen erfüllt sind, die Anlage bedarfsgerecht konzipiert ist und über die Jahre effektiv arbeitet. Zu berücksichtigen ist zum Beispiel – neben Dachgröße, Dachart und Standorteigenschaften – der spezifische Bedarf des Unternehmens, etwa die Produktionszeiten.“ Und noch etwas gilt es zu beachten, damit die PV-Installation und der Betrieb ein Erfolg werden: ein realistisches Wirtschaftlichkeitskonzept. Denn gewerbliche Anlagen sollten sich für den Betreiber nicht nur lohnen, sondern auch die maximal möglichen Erträge erwirtschaften. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass der Betreiber einer Photovoltaik-Anlage die EEG-Umlage nicht mehr voll, sondern nur zu 40 % zahlen muss.

Photovoltaik in der Produktion bei KLB. Eine kürzlich fertiggestellte Anlage von  Wi SOLAR liefert nach einem Jahr Laufzeit erste bilanzierbare Daten. Sie steht auf einem Werksgebäude der GEBR. ZIEGLOWSKI GmbH & Co. KG mit einer Dachfläche von rund 3.000 m2, von der ca. 90% mit Solarmodulen belegt sind. Hergestellt werden hier Mauerwerke, Steine und Pflaster aus den Bimssteinen der Region, dabei reicht das Spektrum vom Garten- und Landschaftsbau bis zum Hochbau. Das Ergebnis der PV-Anlage nach nur einem Jahr Laufzeit kann sich sehen lassen: Der Jahresertrag beläuft sich auf 450.000 kWh. Wie die Geschäftsleitung berichtet, deckt die Anlage im Energiemix 20 % des Gesamtenergiebedarfs ab. „Das ist für uns ein erheblicher Anteil, da wir pro Tag allein für die Produktion durchschnittlich ca. 3.900 kWh benötigen“, erläutert Christoph Zieglowski, Geschäftsführer der GEBR. ZIEGLOWSKI GmbH & Co. KG, eines der Gesellschafterwerke der KLB neben Delfing sowie Rünz & Hoffend. „Den überschüssigen Strom, das sind etwa 38 %, speisen wir ein und erhalten dafür noch die Einspeisevergütung. Etwa 11 Cent je Kilowattstunde werden so zusätzlich eingenommen. Erfreulicherweise würde sich die Anlage aber auch ohne Einspeisevergütung rechnen – viel entscheidender ist das jährliche Einsparpotenzial von 20 % in der Gesamt-Stromrechnung.“  Das Werk  Delfing in Saffig bei Koblenz betreibt bereits seit 2015 eine PV-Anlage. Auch hier werden vielfältige Bimsbaustoffe für den Hochbau sowie Betonprodukte für den Garten- und Landschaftsbau hergestellt. Um die Betriebskosten zu reduzieren, ließ Delfing von  Wi SOLAR eine auf den Standort zugeschnittene Modulinstallation für eine Dachfläche von 2.300 m2 realisieren. 2018 erhöhte Delfing die Leistung der Anlage nochmals.
Der so erzielte Jahresertrag von insgesamt 510.000 kWh fließt zum großen Teil direkt in die Produktion. „Der wirtschaftliche Aspekt für die Errichtung der beiden Anlagen war zwar das entscheidende, nicht aber das einzige Kriterium“, betont Walter Delfing, Geschäftsführer der Delfing Baustoffwerk GmbH & Co. KG. Die PV schaffe allgemein ein positives Image, was gerade zu einem Unternehmen, das vor allem mit natürlichen Rohstoffen arbeitet, schlicht und einfach hervorragend passe.

Verkürzter ROI bei fünfjähriger Bestandsanlage von ELBE Decken. Ein positives Beispiel ist die PV-Installation auf den Produktionshallen der ELBE delcon GmbH – ELBE Decken. Dabei ist nur etwa ein Drittel (ca. 2.800 m2) der gesamten Dachfläche mit Modulen bedeckt, diese ist jedoch exakt so groß bemessen, wie es letztlich für eine optimale Wirtschaftlichkeit erforderlich ist. So wird die Anlagenkapazität mit einem Eigenverbrauchsanteil von zuletzt 100 % des selbst erzeugten Stroms bestmöglich ausgenutzt. Ein weiterer Vorteil für den Hersteller von Spannbeton-Fertigdecken ist, dass die PV-Anlage speziell dann, wenn die Bau­tätigkeit am größten ist und hoher Energiebedarf ansteht, den meisten Strom erzeugt. Bei diesem Anlagenkonzept der Wi SOLAR werden rd. 50 % des Gesamt-Energiebedarfs abgedeckt, die Einsparungen sind somit beachtlich. Peter Kirchner, Werks- und Vertriebsleiter von ELBE Decken der die  Anschaffung der PV-Anlage vor fünf Jahren begleitet hat, berichtet zum bisherigen´Verlauf: „Prognostiziert war eine solarproduzierte Strommenge von knapp 360.000 kWh. Diese sollten zu 66 % selbst genutzt werden. Im letzten Jahr haben wir aber fast 400.000 kWh produziert, liegen also bei über 110 %. Wir erklären uns das so, dass in den sorgfältigen Kalkulationen von Wi SOLAR wohl tatsächlich sehr realistisch und tendenziell mit etwas Reserve gerechnet wurde. Zum anderen dürfte der Klimawandel mit erkennbar mehr Sonneneinstrahlung sein Übriges tun. So blicken wir optimistisch in eine Zukunft, bei der wir sogar noch zusätzlich profitieren werden.“

Gesamtwirtschaftlich besonders erfreulich ist, dass sich durch die positive Entwicklung der Return on Investment (ROI) um ein Jahr, von knapp neun auf nur acht Jahre reduziert hat. Bei modernen Anlagen mit deutlich geringeren Investitionskosten lassen sich, so Wi SOLAR Geschäftsführer Steffens, teilweise von vornherein sieben bis acht Jahre, ROI ansetzen – abhängig von der Art und den Nutzungsbedingungen der PV-Anlage. Auch hier bewährt sich eine gründliche und realistische Planung bereits vor Baubeginn.