Die häufigsten Irrtümer zum Thema Photovoltaik
Fachbeitrag für die Wirtschaftszeitung der Rhein-Zeitung Ausgabe Februar 2020
Obwohl man dem Thema Photovoltaik medial aktuell sehr häufig begegnet, kursieren diesbezüglich viele falsche Informationen oder nur unvollständiges (Fach-)Wissen. Oft werden hitzige Debatten über das Thema geführt. Nicht selten werden dabei Vorurteile und Irrtümer geäußert, die zu einem verschobenen Bild der Tatsachen führen. Dies schadet wiederum nicht nur dem Ansehen dieser nachhaltigen und vielversprechenden Zukunftstechnologie, sondern auch den Menschen, die sich für das Thema interessieren und gewerblich investieren wollen. Andre Steffens, Geschäftsführer des PV-Komplettanbieters aus Kaisersesch half uns dabei mit den größten Irrtümern und Vorurteilen in Sachen PV-Anlagen aufzuräumen und stand uns zu folgenden Themen für ein Interview zur Verfügung. Einige der hartnäckigsten Vorurteile gegenüber gewerblich genutzter PV-Anlagen basieren auf der Annahme, dass diese Technologie nicht sicher sei. Neben dem Irrtum, dass PV-Anlagen nur schwer oder sogar gar nicht gelöscht werden können, gehen auch mindestens so viele Unwissende davon aus, dass starker Wind zu großen Schäden und Gefahren führen kann.
Thema Sicherheit

Herr Steffens, wie reagieren Sie auf solche Einwände? AS: In der Tat begegnen wir immer wieder solchen Irrtümern. Diese sehen wir allerdings eher als Chance, denn so können wir aufgrund unseres Fachwissens und langjähriger Erfahrung im Bereich der gewerblichen Energiekonzepte beim Interessenten punkten. Betrachten wir also zunächst das Thema Brandgefahr. Hier ist grundsätzlich festzuhalten, dass PV-Module normativ in die Brandschutzklasse B1 einzuordnen sind. Diese Kategorie fasst alle schwer entflammbaren Bauteile zusammen. Somit besteht bei einer technisch einwandfreien Anlage, die im besten Fall auch regelmäßig gewartet wird, keine erhöhte Brandgefahr. Natürlich müssen dafür vor allem bei der Planung einige Faktoren unbedingt beachtet werden. Es kommt dabei vor allem auf die Qualität der Bauteile und auf die Qualität in der Verarbeitung an. Daher sollte man immer mit maximaler Genauigkeit, Fachkompetenz und Qualitätsanspruch vorgehen. Wir von Wi SOLAR schulen deshalb unsere Mitarbeiter regelmäßig und nutzen hausinterne TÜV-zertifizierte Gutachter, die sowohl die Anlagen an sich als auch deren Integration in das bestehende Brandschutzkonzept prüfen. Eine aktuelle Studie des Frauenhofer Instituts besagt sogar, dass weniger als 0,006% aller bestehenden PV-Anlagen einen Brand verursacht haben. Zudem können die Anlagen im Bedarfsfall natürlich sehr wohl mit herkömmlichen Mitteln gelöscht werden. Auch beim Thema Wind gilt die oberste Devise: Qualität, Qualität und nochmals Qualität! Die Systeme haben eine bauaufsichtliche Zulassung. Zudem wird für jede Anlage ein Standsicherheitsnachweis (Statik) erstellt. Die Anlagen werden zudem in Windkanälen hinsichtlich deren Druck- und Sogeigenschaften geprüft und auch die verarbeiteten Materialien wie Befestigungen und Unterkonstruktion müssen baurechtlich zugelassen sein.
Welche Vorbehalte in Sachen Sicherheit begegnen Ihnen außerdem im täglichen Umgang mit PV-Interessierten Kunden? AS: Ein weiteres sensibles Themenfeld ist der Bereich der Statik. Deshalb muss vor jeder Montage einer PV-Anlage die Statik des Gebäudes und die Beschaffenheit des vorliegenden Dachmaterials dahingehend geprüft werden, ob eine Auflastung durch weitere Bauteile überhaupt möglich ist. Mit nur 15 kg/m² sind PV-Module dabei eher Leichtgewichte. Außerdem nutzen wir für Flachdächer mit Folie oder Bitumen durchdringungsfreie Systeme. Die Dachhaut wird somit nicht in Mitleidenschaft gezogen und die Dichtigkeit des Daches wird nicht beeinträchtigt.

Thema Rendite und Ertrag
Neben den Bedenken zum Thema Sicherheit spielt – wie so oft im Leben – das Thema Finanzen sicherlich ebenfalls eine entscheidende Rolle. Auch hier teilen sich die Meinungen in das Lager der Befürworter und derer die davon ausgehen, dass PV-Anlagen heutzutage keine lohnende Investition mehr seien. Wie und mit welchen Argumenten begegnen Sie diesen Menschen? AS: Die Preise in diesem Segment sind in den letzten Jahren massiv gesunken. So reduzierte sich der Preis von etwa 5.000,- pro kWp im Jahr 2005 um mehr als 80 % auf je nach Anlagengröße unter 1000,- je kWp. Wichtig bei einer aktuellen Wirtschaftlichkeitsbetrachtung ist allerdings die Berücksichtigung des jeweiligen Eigenverbrauchs, des durch die eigene PV-Anlage produzierten Stroms. Denn der selbst produzierte und genutzte Strom ist mit ca. 6 Cent pro kWh wesentlich günstiger als der Strom aus dem Netz und das teilweise sogar über 50 %. Die erwünschte Rendite wird daher zum größten Teil über die besagte Einsparung im Stromverbrauch generiert. Demnach gilt die einfache Faustformel – je höher der Eigenverbrauch – desto größer die Rendite. Die vermeintlich hohen Anfangs- bzw. Investitionskosten amortisieren sich je nach Branche bereits ab unter 8 Jahren, da die Anlage durch die teils hohe Reduzierung der Energiekosten ab dem ersten Tag bilanztechnisch Gewinne abwirft. Wie hoch diese ausfallen hängt dabei zum einen vom individuellen Strombedarf ab. Wird, wie im Gewerbe üblich, hauptsächlich tagsüber produziert, wird der Strom genau dann erzeugt, wenn er auch benötigt wird. Eine detaillierte Wirtschaftlichkeitsberechnung ist somit der Schlüssel zum Erfolg. Diese berücksichtigt aber nicht nur die jeweiligen Verbrauchsdaten, sondern basiert ebenfalls auf einer fundierten Ertragsprognose. Wir legen dafür regionale Wetterdaten auf Basis einer 30-jährigen Betrachtung zu Grunde, die alle Witterungsbedingungen und langjährige Erfahrungswerte berücksichtigt.
Fazit
Mit dem richtigen Anbieter, der auf gut geschultes Personal und qualitativ hochwertige Teile bzw. Komponenten setzt, ist eine gewerbliche PV-Anlage definitiv eine lohnende Investition. Werden zudem alle gesetzlichen und bauaufsichtlichen Vorgaben beachtet, kann eine solche Anlage zudem auf dem höchstmöglichen Sicherheitsniveau betrieben werden. Weiterhin können keine oft beschworenen Versorgungslücken entstehen, da der Betrieb auch weiterhin an die bestehende Stromversorgung angeschlossen bleibt. Wi SOLAR bietet dabei ein echtes „Full-Convenience-PV-Paket“ und steht Ihnen bei allen Frage- und Aufgabenstellungen mit Rat und Tat kompetent zur Seite.